Mehr Teilhabe in Blankenese

Wohnprojekte

06. Juni 2023

In Planung: Mehr Teilhabe in Blankenese

Noch ist es nur ein Plan, aber der Kirchengemeinderat hat sich einstimmig für die Umsetzung ausgesprochen – und die Lange Rode Stiftung ist bereit, das Projekt zu finanzieren:

Die Rede ist von einem Wohnprojekt für junge Menschen mit Handicap. Das könnte auf dem Gelände links neben der Kirche entstehen. Auch mit der Behörde haben erste Gespräche stattgefunden.

Aktuell wird ein Betreiber gesucht. Nach der Bauzeit sollen die Bewohnerinnen und Bewohner dieses inklusiven Wohnprojekts dort in Einzelwohnungen oder WGs – entsprechend ihrem persönlichen Betreuungsbedarf ein Zuhause finden.

So eigenständig wie möglich, so geschützt wie nötig.

Mehr Miteinander!

13 Wohneinheiten für junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren, die besonderen Förderbedarf haben, sind an der Kirche geplant. Die Lange Rode Stiftung ist bereit, sich maßgeblich an der Finanzierung dieses Hauses zu beteiligen. Verhandlungen mit einem professionellen Betreiber laufen bereits. Warum dieses Wohnprojekt für junge Menschen mit Behinderung so wichtig ist – und was sich Eltern für ihre Kinder wünschen, darüber haben wir mit zwei engagierten Blankeneser Müttern gesprochen: Isod Bötzel und Caja Mons.

Interview: 3 Fragen an ...

... Isod Bötzel und Caja Mons,
Zwei engagierte Blankeneser Mütter

 

Wie ist es aktuell um die Wohnsituation von jungen Erwachsenen mit Förderbedarf bestellt?

Caja Mons: „Generell gibt es in ganz Hamburg viel zu wenig Wohnmöglichkeiten für den Bedarf. Oft kümmern sich daher die Eltern bis zu ihrem Tod selbst um die Kinder.“
Isod Bötzel: „Auch in Blankenese gibt es einige privat organisierte Wohngruppen. Aber: Die Plätze sind knapp, von daher findet man oft nur einen Platz zum Wohnen am anderen Ende der Stadt. Auch deshalb ist das geplante Wohnprojekt so besonders.“
C.M.: „Der Charme des Projekts an der Kirche liegt auch darin, das eigene Kind in der Nähe unterbringen zu können, aber eben autark. So kann man sich weiterhin viel sehen, ist im Alltag eingebunden.“

Welche Wohnformen gibt es – und welche präferiert ihr?

I.B.: Man unterscheidet sogenannte besondere und ambulante Wohnformen. „Besonders“ heißt, dass es eine 24-stündige konstante Betreuung gibt, die Atmosphäre ist eher familiär. „Ambulan“t heißt: Die Menschen wohnen in kleinen eigenen Wohnungen – und es gibt einen oder eine Ansprechpartner*in im Haus oder in der Nachbarschaft.
C.M.: Alle Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder. Das gilt besonders für Kinder und junge Erwachsene, die dauerhaft auf Hilfe angewiesen sind. Wir wünschen uns für unsere Kinder so viel Eigenständigkeit wie möglich, aber sie sollen nicht allein sein, sollen in Gemeinschaft leben. Vor allem mit festen Bezugspersonen.“
I.B.: „Im geplanten Wohnprojekt an der Kirche wünschen wir uns daher ein Mix aus der besonderen und der ambulanten Wohnform – mit viel menschlicher Nähe.“

Was wäre euer Wunsch an eine gute Fee?

I. B.: „Gutes, das heißt liebevolles und engagiertes Personal – und davon genug.“
C.M.: „Es gibt sie, aber man muss sie finden und vor allem besser bezahlen! Wir hoffen sehr, dass wir das umsetzen können.“
I.B.: „Und wir würden uns die Vernetzung in der Gemeinde wünschen. Das Haus soll nicht nur neben der Kirche stehen, es soll auch ein echtes Miteinander sein.“