Mehr MINT möglich machen

Jugend

23. April 2023

Mehr MINT möglich machen

Das Marion-Dönhoff-Gymnasium und auch die Stadtteilschule Blankenese haben jeweils  7.000 Euro erhalten, um vor allem die Schülerinnen und Schüler der umliegenden Grundschulen (!) für die Fächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT, zu begeistern. Auch das Gymnasium Blankenese sowie die Bugenhagenschule sollen einen solchen Förderbetrag erhalten. Verbunden hat die Stiftung diese Unterstützung mit dem Wunsch, dass die Schulen Kontakt aufnehmen zur Raphaelschule im Quellental, einer Schule für Kinder mit Handicap.

MINT – diese Fächer haben ohne Frage großes Zukunftspotenzial. Daher sollte das Interesse an diesen spannenden Fächern und Themen frühzeitig, am besten im Grundschulalter geweckt werden. Aber: Dieses Potenzial wird gerade an den Grundschulen nicht ausreichend gefördert. Es fehlen Lehrer:innen und es mangelt an Ausstattung. Auch durch die vollen Stundenpläne werden diese naturwissenschaftlichen Themen oftmals nicht ausreichend berücksichtigt.

Das geht auch anders: Am Marion-Dönhoff-Gymnasium werden seit Februar 2023 außerhalb der Schulzeit spezielle MINT-Kurse für Blankeneser Kinder und Jugendliche angeboten. Eine Idee, die aus dem Verein „Blankenese Miteinander e.V.“ heraus entstanden ist, begeistert aufgenommen und von den MINT-Lehrern und -Lehrerinnen des Gymnasiums umgesetzt wurde.

Mit Forscherwerkstätten sollen die Kids, und besonders die Mädchen, für MINT-Themen begeistert werden.

Durch die Unterstützung der Lange Rode Stiftung hat das Marion-Dönhoff-Gymnasium spezielle Experimentierwagen angeschafft, die mit viel Material Anregungen für wissenschaftliche Versuche bieten.

Interview: 3 Fragen an ...

... Vera Klischan,
Initiatorin des MINT-Projekts an Schulen in Blankenese und ehemalige Schulleiterin der Gorch-Fock-Schule.

 

Frau Klischan, wie kommt es zu Ihrem Interesse an MINT?

Schon in meinen 38 Jahren im Schuldienst habe ich die Defizite in diesen Fächern, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gesehen – sowohl bei den Lehrer:innen als auch bei den Schüler:innen. Ein Umstand, der sich auch gegenseitig bedingt. Seit ich auch dem aktiven Schuldienst ausgeschieden bin, habe ich versucht, das Thema voranzubringen. Corona hat dieses Vorhaben, dass ich auch gemeinsam mit der Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien, geplant hatte, leider ausgebremst. Aber nun sind wir in kleinerem Rahmen 2022 in Blankenese gestartet – das freut mich sehr.

Was sind die Hauptprobleme im Bereich MINT an Schulen?

Das sind gleich zwei große Säulen: Personal und Finanzen. Informatiker:innen werden in der Wirtschaft besser bezahlt als im Schuldienst – und aktuell interessieren sich viel zu wenige Mädchen und Frauen für diese Fächer. Damit sich das ändert, müssen wir früh anfangen: In den Grundschulen, bei den Kids in der 3. und 4. Klasse. Darauf zielen die MINT-Stützpunkte an den weiterführenden Schulen ab. Die laufen erst schulintern und werden dann auf die umliegenden Grundschulen ausgeweitet. Mittelfristig sollen auch Schüler:innen mit erhöhtem Förderbedarf in die Kurse aufgenommen werden.

Und wie werden die Angebote angenommen?

Anfangs mussten wir die Kurse bewerben, jetzt werden sie gut angenommen. Und ich bin wirklich beeindruckt, was die Beteiligten alles lernen: Programmieren, experimentieren, präsentieren, dokumentieren, freies Sprechen und sich Problemstellungen erarbeiten ...