Schnelle Hilfe für Flüchtlinge in Calais

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03. März 2025

Schnelle Hilfe für Flüchtlinge in Calais

Die Lange Rode Stiftung, der Arbeiter-Samariter-Bund e.V. und DER HAFEN HILFT! e.V. haben in einer kurzfristig geplanten Hilfsaktion einen Sprinter voller dringend benötigter Artikel von Winterbekleidung bis Waschmaschinen nach Calais gefahren.

Am 5. Februar um 5 Uhr morgens wurde Stiftungsvorstand Norbert Gnosa von ehrenamtlichen Fahrer Klaus Fock abgeholt. Mit einem vollbepackten Sprinter machten sie sich auf den Weg nach Calais für einen ersten Hilfstransport. Mit an Bord: Drei Waschmaschinen, fünf Laptops, drei Staubsauger, Zelte, Schlafsäcke und kistenweise Winterbekleidung. Schon um 13 Uhr waren sie vor Ort. Nach kurzer Zeit war der Transporter entladen. Dann blieb etwas Zeit für eine kurze Information und ein Gespräch zu den Gegebenheiten vor Ort. Um 15 Uhr haben die beiden dann bereits wieder die Rückfahrt angetreten.

Diese Blitzaktion passte zum Zeitplan der gesamten Aktion: Denn erst kurz vor Weihnachten erreichte den Vorstand der Lange Rode Stiftung eine dringende Anfrage der Hilfsorganisation Calais Appeal, einem Zusammenschluss von mehreren NGOs (Nichtregierungsorganisationen), die sich zusammengeschlossen haben, um die prekäre Situation der Flüchtlinge in und um Calais etwas zu verbessern. 25 bis maximal 60 Freiwillige sind täglich vor Ort, um zu helfen. Mit warmer Kleidung, Lebensmitteln und Wasser, Duschen, aber auch Brennholz für ein wärmendes Feuer, denn offizielle Unterkünfte für die Geflüchteten gibt es nicht, die meisten leben daher im Freien.

Gemeinsam besser
Schnell hatte sich der Vorstand der Lange Rode Stiftung entschieden, helfen zu wollen. Durch Kontakte wurde der Arbeiter-Samariter-Bund mit ins Boot geholt, der sofort bereit war, die benötigte Winterkleidung zur Verfügung zu stellen. Über den ASB kam dann noch der Verein DER HAFEN HILFT! dazu. Auch Klaus Fock, ein ehemaliger Spediteur, erklärte sich sofort bereit, die Hilfsaktion als Fahrer zu unterstützen.

Die Situation in Calais
Im Schnitt befinden sich rund 1.200 bis 1.800 geflüchtete Menschen in dem kleinen französischen Küstenort. Aktuell, im Februar 2025, waren es nur 700, in den Vorjahren eher 3.500. Unterkünfte gibt es nicht. Die Geflüchteten leben in Zelten, unter Brücken, auf Wiesen und Parkplätzen. Nur wenn die Temperaturen unter null Grad fallen, öffnet die Gemeinde sogenannte Shelter, in denen sich die Migranten dann wenige Tage aufhalten dürfen.

Viele von ihnen haben in anderen EU-Staaten Asylanträge gestellt, die entweder noch nicht entschieden oder abgelehnt wurden. Ihr Ziel ist daher Großbritannien: Denn durch den Brexit ist das Land nicht mehr in der EU, daher können die Geflüchteten dort einen weiteren Asylantrag stellen. Viele von ihnen planen die 33 Kilometer lange Überfahrt mit Schlauchbooten oder als blinde Passagiere auf LKWs. Nachdem die Polizei bereits 2016 ein großes Camp geschlossen hatte, wird von der Lokalregierung in Calais eine sogenannte Zero Fixation Point-Politik verfolgt. D.h. alle 48 Stunden kommt die Polizei und macht Razzien bei den Geflüchteten, nimmt ihnen Handys und Zelte weg, oft werden Geflüchtete festgenommen.

Weitere Unterstützung nötig

Daraus folgt, dass es dauerhaft neuen Bedarf vor Ort gibt.
Die Lange Rode Stiftung, der ASB und DER HAFEN HILFT! e.V. werden ihre Unterstützung daher über den Winter und das Frühjahr fortsetzen.Vielen Dank besonders an Günther Arndt und Klaus Fock vom ASB sowie an Kim von DER HAFEN HILFT! eV